HSC Fräsen – Für Einsteiger
Das High-Speed-Cutting bezeichnet eine Technik, in der unter hoher Geschwindigkeit des Vorschubs und des Schnitts Materialien bearbeitet werden können. Dies klingt auf den ersten Blick erstmal ziemlich abstrakt und es stellt sich die Frage “Und was interessiert mich das?”.
Wenn man als Versicherungsvertreter in seiner 3-Raumwohnung zur Miete wohnt, dann vielleicht nicht viel. Wenn man aber Mitarbeiter in einem großen Maschinenbau-Unternehmen ist, sollte man davon mindestens schon einmal gehört haben. Wer im Maschinenbau-Studium also ab und zu mal die Augen zu gemacht hat: Aufgepasst!
Die Geschichte der Fräsarbeit
Man denke zurück an die Zeit des Agrarstaates. Noch keiner verschwendete einen Gedanken an Geräte wie die HSC-Fräsen. Stattdessen sorgte jeder dafür, dass seine Schäfchen, Kartoffeln und was sich sonst auf Acker und Wiesen ziehen lässt jährlich ins Trockene kommen. Das Problem dabei? Man war stark abhängig von der Witterung. Ein Jahr mit einem trockenen Sommer wird zur Existenzbedrohung, genau wie ein früher, frostiger Winter. Heutzutage, zu Zeiten des Klimawandels, eine unvorstellbare Herausforderung.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Industrialisierung kam und schlug ein wie eine Bombe. Fabriken schossen nach und nach aus dem längst nicht mehr bewirtschafteten Acker, Männer und Frauen zog es in die Stadt, eine Umstrukturierung des Arbeitsalltags und der Anforderungen an die Arbeiter wurde gefordert.
Folglich haben auch große Maschinen zur Arbeitsoptimierung nicht lange auf sich warten lassen.
Und wann kam jetzt die Fräsmaschine?
Es war ungefähr im Jahr 1925, als ein junger, maschinen-interessierter Mann das Fräsen für sich und die Welt entdeckte. Gehen wir einmal logisch an die Sache heran: Je höher die Geschwindigkeit, desto höher die Temperatur. Wer noch nie etwas von Physik gehalten hat, kann diese Einstellung beibehalten, denn: besagter junger Mann stellte fest, dass trotz des Erreichens des Scheitelpunktes, an dem das bearbeitete Material – bei ihm Stahl – schmelzen müsste, die Temperatur sank und das Metall nicht geschmolzen ist, sondern sich bearbeiten lies. Auch die Schneiden gingen dadurch nicht zu Bruch und konnten wiederverwendet werden. Für die Idee der Industrialisierung und die maschinelle Fertigung ein riesiger Schritt. Henry Ford wäre stolz gewesen! Oder neidisch. Es dauerte ein Vierteljahrhundert bis man dem jungen Maschinisten vollends glaubte. Wem kann man es verdenken? Geringer Werkzeugverschleiß, schnelle Ergebnisse, eine für sich sprechende Qualität – das war zu schön, um wahr zu sein.
Und wozu brauchen das die Otto-Normal-Verbraucher?
Na ja, ganz einfach. Wenn besagter Versicherungsangestellter in seiner 3-Raum-Wohnung zur Miete ein neues Möbelstück aufstellen oder einen Nagel in die Wand hauen will, dann braucht er was dazu? Richtig, Werkzeug. Hammer, Nägel, Schrauben. Und damit man sich auf diese Dinge des alltäglichen Gebrauchs als NormalbürgerIn auch wirklich verlassen kann, sollten sie zuverlässig und qualitativ hochwertig gefertigt worden sein, denn die HSC-Fräsen garantieren eine überdurchschnittliche Oberflächenqualität sowie eine herausragende Zerspanleistung. Wie sonst sollte Stahl verarbeitet werden? Durch Hitze? Zu ungenau. Ausstanzen? Wohl kaum. Auch Verzug wird vorgebeugt, da die Geschwindigkeit zu hoch ist, als dass die Wärme herausgeleitet werden könnte.
Fazit ist: Wer HSC-Fräsen voll und ganz verstehen will, der kommt um etwas Physik und Chemie nicht herum. Fakt ist aber auch, dass die HSC-Fräsen den Alltag von jedem eindeutig erleichtert haben, nicht nur im Rahmen der Maschinenindustrie, sondern auch für all diejenigen, die gar nicht wissen, wem sie ihre Werkzeuge zu verdanken haben.